Geschichte

Von der Kunst zur Wissenschaft

Wilhelm und Caroline Herschel in ihrem Arbeitszimmer

Sowohl Wilhelm als auch seine Schwester Caroline waren bekannte und geschätzte Musiker, bevor sie sich der Wissenschaft widmeten. Friedrich Wilhelm Herschel, geboren 1738 in Hannover, Deutschland, beschäftigte sich schon in frühen Lebensjahren mit der Musik, sowie aber auch der Mathematik und Sprachen. Sein Militärdienst führte ihn nach England, wohin er auch nach dieser Zeit zurückkehrte und ins Orchester von Bath eintrat. In Bath, das zu dieser Zeit als wichtiges Kultur- und Gesellschaftszentrum von England bekannt war, komponierte er den Großteil seiner vielen Musikstücke, gab Musikunterricht, und beschäftigte sich mit mathematischer Musiktheorie.


Caroline Lucretia Herschel, die jüngere Schwester von Wilhelm Herschel, geboren 1750, wurde nicht nur dem klassischen Frauenbild der damaligen Zeit folgend zur Haushälterin erzogen, sondern profitierte von der Wissbegierde ihres Vaters und ihrer älteren Brüder. Sie bekam ebenfalls in jungen Jahren eine Grundausbildung in Schreiben, Lesen, Mathematik und Musik, und interessierte sich selbst fortwährend für ihre persönliche Weiterbildung, was nicht immer geschätzt wurde. Mit der Unterstützung ihrer Brüder durfte sie schlussendlich Wilhelm nach Bath folgen, wo sie durch ihn in die Musikwelt eingeführt und auch als persönliche Assistentin sowie Haushälterin ausgebildet wurde. Sie machte sich als Sängerin und Chorleiterin einen Ruf und blieb an der Seite ihres Bruders, der sich langsam von der Musik abwandte.

 

Beide Geschwister widmeten sich neben ihrer musikalischen Karriere bald intensiv der Astronomie, welche sie zunächst aus Interesse studierten, bevor sie sich auch daran machten ihre eigenen Instrumente und Teleskope zu entwickeln und selbstständig den Himmel zu beobachten.

Portrait von Wilhelm Herschel (1814, Rehberg & Müller)

Portrait von Caroline Herschel (1848, Busse)