Geschichte
Wissenschaftlicher Durchbruch
Wissenschaftlicher Durchbruch
Der Durchbruch vom Hobby-Astronom zum anerkannten Wissenschaftler gelang Wilhelm Herschel 1781 durch die Entdeckung des Uranus. Während er den Nordsternhimmel mit seinem Teleskop durchmusterte, entdeckte er den ersten Planeten des Sonnensystems, der nicht mit dem freien Auge sichtbar war. Diese Sensation brachte ihn schnell in die anerkannte "Royal Society" und König George III verlieh ihm ein Jahreseinkommen als Astronom um seine Forschung weiterzuführen.
Von diesem Punkt an widmete Wilhelm seine Zeit vorrangig der Astronomie und kehrte der Musik den Rücken. Seine Schwester Caroline folgte ihm als persönliche Assistentin, die mehr und mehr zur astronomischen Forscherin ausgebildet wurde. Zusammen bauten sie ein 40 Fuß langes Spiegelteleskop mit einem Spiegeldurchmesser von 1,2 Metern und begannen die systematische Durchmusterung des Himmels um Sterne, Doppelsterne, und Nebel zu katalogisieren. Im Jahr 1786 erlebte Caroline Herschel ihren wissenschaftlichen Durchbruch, als sie selbstständig einen Kometen entdeckte. Dieser Komet war der erste, der jemals von einer Frau entdeckt wurde, und Caroline veröffentlichte eine wissenschaftliche Arbeit darüber, die ihr Anerkennung als Astronomin zuteil werden ließ. Sie widmete sich ausdauernd der weiteren Kometensuche und hatte auch einige weitere Erfolge. Eine außergewöhnliche Ehre war auch, dass sie ebenfalls für ihre wissenschaftliche Arbeit vom König bezahlt wurde.
Wilhelm Herschel beobachtete auch die Sonne und setzte sich intensiv mit der Energieverteilung in der Sonnenstrahlung auseinander. Im Jahr 1800 entdeckte er bei einem Experiment dazu die für unsere Augen unsichtbare Infrarotstrahlung im Sonnenspektrum. Die Folgen dieser Entdeckung waren zur damaligen Zeit noch nicht bekannt, doch Wilhelm Herschel legte damit den Grundstein für die weitere Entdeckung und Erforschung des gesamten elektromagnetischen Spektrums. Heute ist zum Beispiel das Infrarot-Weltraumteleskop "Herschel" nach ihm benannt.